Brüssel (epd). Die EU-Außenminister haben Sanktionen gegen den Oberbefehlshaber der Armee von Myanmar verhängt. Min Aung Hlaing und weitere zehn Personen, die für den Militärputsch vom Februar und die anschließende Unterdrückung friedlicher Demonstranten verantwortlich seien, seien mit Einreisesperren und einem Einfrieren von Vermögenswerten belegt worden, teilte der Ministerrat am Montag in Brüssel mit. Die EU werde zudem "alle politischen Optionen" weiter prüfen, darunter weitere Sanktionen gegen Wirtschaftssubjekte im Besitz oder unter Kontrolle des Militärs.
Weitere Maßnahmen gegen Myanmar wie ein Waffenembargo bleiben in Kraft. Gleichzeitig will die EU der Mitteilung zufolge sicherstellen, dass ihr Vorgehen der allgemeinen Bevölkerung nicht schadet. Sie bekräftigte zudem, sich weiter für den demokratischen Übergang des Landes einzusetzen.
Am 1. Februar hatte die Armee in Myanmar gegen die "Nationale Liga für Demokratie" (NLD) unter De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi geputscht. Laut der "Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener" wurden seit Beginn der Demonstrationen gegen den Putsch fast 250 Menschen getötet.