Corona-Verdacht bei Tod von Nonnen und Priestern in Tansania

Corona-Verdacht bei Tod von Nonnen und Priestern in Tansania

Frankfurt a.M., Daressalam (epd). In Tansania hat die katholische Bischofskonferenz zu äußerster Vorsicht gegenüber Corona aufgerufen. In den vergangenen zwei Monaten seien 60 Nonnen und mehr als 25 Priester unter anderem an Atemwegsproblemen gestorben, sagte der Generalsekretär der Konferenz, Charles Kitima, laut der Tageszeitung "The Citizen" (Mittwoch). Diese Zahl sei schockierend. Die Nonnen und Priester hätten Corona-Symptome gehabt, seien aber nicht getestet worden. Tansania gehört zu den wenigen Ländern weltweit, die keine Corona-Fälle bekanntgeben.

Präsident John Magufuli hat Covid-19 verharmlost und Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus abgelehnt. Im Juni hatte er Tansania für coronavirusfrei erklärt. Im Februar teilte das Gesundheitsministerium mit, Impfungen seien nicht geplant. Generalsekretär Kitima kritisierte laut dem britischen Sender BBC, dass es kaum Corona-Tests gebe. "Die Kirche hat etwa 500 Gesundheitszentren über das Land verstreut, aber es ist uns nicht erlaubt zu testen, und wir haben keine Ausrüstung dafür", sagte er.

Die Regierung des ostafrikanischen Landes hat seit Mai keine Corona-Zahlen mehr veröffentlicht, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu drängt. Auch sollte eine Impfstrategie geplant werden.