Dortmund (epd). Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland, die wegen einer Erkrankung oder Behinderung vorzeitig in Rente gehen, geht zurück. Mit 161.534 Fällen im Jahr 2019 sei ein neuer Tiefstand erreicht worden, teilte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin am Montag in Dortmund mit. Die Zahl sei im Vergleich zum Vorjahr um knapp vier Prozent gesunken.
In dem Bericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" für das Jahr 2019 benennt die Bundesanstalt als häufigste Diagnosegruppe für die vorzeitigen Verrentungen bei Frauen und Männern nach wie vor "Psychische und Verhaltensstörungen" mit einem Anteil von fast 42 Prozent. Bei Frauen machten sie fast die Hälfte aller Verrentungsfälle aus (47,8 Prozent), bei Männern ein gutes Drittel mit 35,3 Prozent.
Bei den Arbeitsunfähigkeitstagen fällt allerdings dem Bericht zufolge der Anteil der Diagnosegruppe der psychischen Erkrankungen mit 16,5 Prozent (117 Millionen Ausfalltage) geringer aus. Häufige führen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems mit 22,3 Prozent (159 Millionen Ausfalltage) zu Arbeitsunfähigkeit. An dritter Stelle stehen bei den Ausfalltagen Krankheiten des Atmungssystems mit einem Anteil von 13,1 Prozent beziehungsweise 93 Millionen Tagen.
Obwohl mit 42,4 Millionen Erwerbstätigen im Jahr 2019 in Deutschland ein neuer Höchststand bei der Beschäftigung erreicht worden sei, sei die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle um knapp 12.000 auf rund 937.000 gesunken, hieß es. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle (626) sei allerdings um 15,7 Prozent im Vergleich zu 2018 gestiegen. Die Kosten der gesetzlichen Unfallversicherung lagen den Angaben zufolge im Jahr 2019 bei 16,1 Millionen Euro, 4,1 Prozent höher als im Vorjahr.