Nürnberg (epd). Im vierten Quartal 2020 gab es bundesweit 1,18 Millionen offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt - und damit 231.000 Stellen weniger als im vierten Quartal 2019. Das entspricht einem Rückgang um rund 16 Prozent, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Gegenüber dem dritten Quartal 2020 stieg die Zahl der offenen Stellen allerdings um 250.000 (27 Prozent) an, wie die regelmäßige Betriebsbefragung des IAB ergab.
In den Arbeitsmarktzahlen für das vierte Quartal "sehen wir für weite Teile der Wirtschaft noch die Fortsetzung der aufgehellten Entwicklung des dritten Quartals", erklärte IAB-Forscher Alexander Kubis. Denn bis Mitte Dezember seien nur bestimmte Branchen, wie etwa die Gastronomie sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen, vom Lockdown direkt betroffen gewesen.
Einen deutlichen Stellenanstieg gegenüber dem dritten Quartal beobachtet das Institut beim Verarbeitenden Gewerbe. Hier stieg die Zahl der offenen Stellen im vierten Quartal 2020 auf 119.000 und lag damit 60 Prozent über dem Wert des Vorquartals. "Auch wenn die pandemiebedingten Einschränkungen deutliche Spuren in fast allen Bereichen am Arbeitsmarkt hinterlassen, macht die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe Hoffnung auf einen dynamischen Aufwärtstrend nach dem Lockdown", sagte Kubis.