Limburger blicken "mit großer Sorge" auf Vorgänge im Erzbistum Köln

Limburger blicken "mit großer Sorge" auf Vorgänge im Erzbistum Köln

Limburg (epd). Die Kritik an dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wegen der Zurückhaltung eines Gutachtens zum sexuellen Missbrauch reißt nicht ab. Auch das Präsidium der Diözesanversammlung des Bistums Limburg blicke "mit großer Sorge" auf die Vorgänge im Erzbistum Köln, auf den dort um sich greifenden Vertrauensverlust und die zunehmende Schwierigkeit der Ausübung des Amtes durch Kardinal Woelki, teilte das Bistum Limburg am Sonntag mit. Transparenz, Offenheit und schonungsloser Aufklärungswille, so wie ihn die Deutsche Bischofskonferenz angekündigt habe, sei in Köln nicht erkennbar.

"Der Umgang mit dem Kölner Betroffenenbeirat und dessen zu vermutender Instrumentalisierung bei der Verhinderung der Veröffentlichung des Gutachtens beschämen uns", heißt es in der Stellungnahme des Präsidiums der Diözesanversammlung. Opfer von sexuellem Missbrauch dürften sich keinesfalls erneut Vertuschungsversuchen ausgesetzt sehen. Es müsse vielmehr um einen Dialog auf Augenhöhe gehen, der mit ihnen und nicht über sie spreche. "Ebenfalls kann es nicht angehen, dass erwiesene Täter geschützt, Mitwisser geschont, Vorfälle verharmlost und Kritiker der Bistumsleitung eingeschüchtert werden", hieß es. Die Verantwortung dafür müssten alle Leitungsverantwortlichen tragen, in erster Linie der Kölner Kardinal.

Die Diözesanversammlung ist die gewählte Vertretung der rund 600.000 Katholikinnen und Katholiken des Bistums Limburg, das zur Kirchenprovinz Köln gehört. Das Gebiet des Bistums erstreckt sich über Mittelhessen und einen kleinen Teil von Rheinland-Pfalz.