Dresden (epd). Dresden erinnert am Samstag an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg bei Luftangriffen der Alliierten. Coronabedingt vereint sich die alljährliche Menschenkette in diesem Jahr erstmals nur virtuell. Bilder von Dresdnerinnen und Dresdnern werden an die Frauenkirche und die Synagoge sowie andere bekannte Gebäude projiziert. Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, wollen zudem mehrere Initiativen mit Veranstaltungen im kleinen Rahmen erinnern. Geplant sind mehrere Kunstaktionen sowie Angebote auf dem Nordfriedhof und dem Heidefriedhof.
Auf dem Dresdner Altmarkt ist am frühen Abend eine Gedenkfeier geplant, an der auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) teilnimmt. Wegen der Corona-Pandemie ruft die Stadtverwaltung aber alle Interessierten dazu auf, zu Hause zu bleiben und an der Feier virtuell teilzunehmen.
Bei den Luftangriffen der Alliierten auf Dresden vor 76 Jahren starben zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 nach Schätzungen von Wissenschaftlern rund 25.000 Menschen. Auf dem Altmarkt vor der Kreuzkirche wurden nach den Angriffen Leichen von fast 7.000 Menschen verbrannt. Eine metallene Inschrift im Pflasterboden des Platzes informiert darüber.
Seit Jahren missbrauchen Rechtsextreme den alljährlichen Gedenktag für ihre Zwecke. Auch in diesem Jahr ist von Vertretern des rechten Spektrums eine Versammlung beim Ordnungsamt angemeldet. Dagegen haben Initiativen, darunter "Dresden Nazifrei", Proteste angekündigt. Versammlungen sind derzeit laut Corona-Schutzverordnung bis zu einer Teilnehmerzahl von 1.000 Teilnehmern zulässig.