USA: Suche nach Einheit beim Nationalen Gebetsfrühstück

Rede von US-Präsident Biden im US-Außenministerium am 04.02.21
© Evan Vucci/AP/dpa
Joe Biden, Präsident der USA, hält eine Rede vor den Mitarbeitern im Außenministerium. Biden will in der Außenpolitik wieder verstärkt auf Diplomatie setzen. Der abgewählte US-Präsident Trump hatte in den vier Jahren seiner Amtszeit internationale Verbündete verprellt.
USA: Suche nach Einheit beim Nationalen Gebetsfrühstück

Washington (epd). US-Präsident Joe Biden hat beim jährlichen Nationalen Gebetsfrühstück in Washington angesichts von Pandemie und politischen Spannungen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgefordert. Sein Glauben gebe ihm Hoffnung zu dunkelsten Zeiten, sagte Biden bei der am Donnerstag erstmals virtuell abgehaltenen Veranstaltung. Das von Kongressmitgliedern organisierte und stark evangelikal geprägte Gebetsfrühstück wird in den USA seit mehr als sechs Jahrzehnten begangen. Es soll gläubige Menschen ungeachtet politischer Differenzen zusammenbringen.

Die mehr als 400.000 Menschen, die in den USA an Covid-19 gestorben sind und die Hungernden und Millionen Arbeitslosen seien "nicht Republikaner und Demokraten", betonte Biden in einer kurzen Ansprache, sondern Mitbürgerinnen und Mitbürger und Mitmenschen. Es stünden der Nation "viele schwere Nächte bevor" und "wir brauchen einander", sagte Biden: Der Glauben möge "uns aus der Dunkelheit ins Licht führen". Es gelte politischen Extremismus und weißes Herrschaftsdenken besiegen.

Die Initiative für das Frühstück geht auf den Methodistenpastor Abraham Vereide in den 30er Jahren zurück. 1953 nahm Dwight Eisenhower als erster US-Präsident daran teil. Seitdem habe alle Präsidenten teilgenommen. Ex-Präsident Donald Trump nutzte seinen Auftritt vergangenes Jahr zu Angriffen auf "verlogene und korrupte" Politiker, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn angezettelt hätten.

Die Veranstaltung am Donnerstag betonte den Zusammenhalt. Der republikanische Senator James Lankford sprach ein Gebet, man möge Menschen mit anderen Ansichten respektieren. Seine Nachbarn lieben bedeute Arbeit für soziale Gerechtigkeit, erklärte die demokratische Senatorin Kirsten Gillibrand. Bei der Veranstaltung wurden Grüße der früheren Präsidenten Bill Clinton, Jimmy Carter, George W. Bush und Barack Obama eingespielt. Die Nation habe wegen ihres Glauben viele schwere Zeiten überstanden, sagte Obama.