Hamburg (epd). In der Corona-Pandemie ist die Zahl der Krankentage Erwerbstätiger 2020 gesunken. So lag der Krankenstand von Erwerbstätigen, die bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert sind, im abgelaufenen Jahr bei 4,13 Prozent, wie die TK am Donnerstag in Hamburg mitteilte. 2019 waren es noch 4,22 Prozent. Im vergangenen Jahr war ein TK-Versicherter durchschnittlich 15,1 Tage krankgeschrieben, im Jahr zuvor 15,4 Tage.
Ähnliches meldete auch die DAK am Donnerstag. Dort lag der Krankenstand 2020 mit 4,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Vor allem die Zahl der kurzen Krankschreibungen habe sich verringert, die der längeren dagegen erhöht.
Die Corona-Abstandsregeln haben offenbar andere Infektionen zurückgedrängt: Aufgrund von Erkältungskrankheiten fielen bei der TK im vorigen Jahr 2,29 Fehltage an, 2019 waren es noch 2,37 Fehltage. Bei der DAK gingen die Fehlzeiten durch Atemwegserkrankungen im Corona-Jahr um 3,6 Prozent zurück.
Zugenommen haben dagegen die Krankschreibungen aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. So war jeder TK-Erwerbstätige im vorigen Jahr deshalb 2,98 Tage krankgeschrieben. 2019 waren es 2,89 Tage. "Diesen Trend beobachten wir seit mehreren Jahren, nicht erst seit Corona", sagte TK-Chef Jens Baas. Mit rund 20 Prozent machten psychische Erkrankungen damit das dritte Jahr in Folge den höchsten Anteil der Fehlzeiten aus. Auch die DAK meldete eine weitere Zunahme der psychischen Erkrankungen.
Ausgewertet wurden die Daten von rund 5,4 Millionen Versicherten der TK sowie von etwa 2,4 Millionen Versicherten der DAK. Die Krankschreibungen aufgrund der Diagnose Covid-19 spielten demnach eine eher untergeordnete Rolle. Insgesamt verzeichnete die TK im vergangenen Jahr rund 5,3 Millionen Krankschreibungen, davon 26.833 aufgrund von Covid-19.