Frankfurt a.M., Rangun (epd). In Myanmar hat die Armee die Macht an sich gerissen. Sie verkündete am Montagmorgen im militäreigenen Fernsehen, dass sie für ein Jahr die Kontrolle übernehme. Während dieser Zeit gelte der Ausnahmezustand. Zuvor war bestätigt, worden, dass De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und weitere ranghohe Mitglieder der bislang regierenden Partei "Nationale Liga für Demokratie" festgesetzt wurden. Das Rathaus in der früheren Hauptstadt Rangun wurde besetzt, Internet und Telefonleitungen lahmgelegt.
Bereits seit Tagen hatte es Gerüchte über einen möglichen Putsch gegeben. Zuletzt hatte die Militärführung unter Armeechef Min Aung Hlaing versucht, diese zu entkräften. Der Machtübernahme des Militärs gingen Beschwerden über das Ergebnis der Parlamentswahlen von Anfang November voraus. Diese hatte die Partei "Nationale Liga für Demokratie" von Aung San Suu Kyi klar gewonnen. Unterlegene Konkurrenten, darunter auch die militärtreue USDP, sprachen jedoch von Wahlbetrug. Die Wahlkommission wie die Vorwürfe zurück. Am Montag oder Dienstag hätte das neue Parlament zu einer ersten Sitzung zusammen kommen sollen.
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