Berlin (epd). Arbeitnehmer über 50 Jahre sind einen Zeitungsbericht zufolge von der Corona-Pandemie in der zweiten Welle deutlich härter getroffen als Jüngere. Die Zahl der Krankschreibungen bei den über 50-Jährigen stieg zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember um 44 Prozent, wie laut dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Samstag) aus einer Datenanalyse der Krankenkasse Barmer hervorgeht.
Bei den 30- bis 49-Jährigen habe die Zahl der Corona-Krankschreibungen im gleichen Zeitraum um 25 Prozent zugenommen, hieß es. Bei den unter 30-Jährigen sei sie sogar um 18 Prozent gesunken. In der ersten Pandemiewelle seien die Unterschiede in den einzelnen Altersgruppen bei den Krankschreibungen wegen Covid-19 nicht so groß gewesen.
"Auch wenn der Anteil der Krankschreibungen unter den Jüngeren abnimmt, darf sich keine Altersgruppe in falscher Sicherheit wiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Christoph Straub, der Zeitung. "Der schwerste Teil der Pandemie steht uns noch bevor", warnte er. Die Einhaltung der Hygiene- und Kontaktregeln sei nun wichtiger denn je, zumal das Risiko bestehe, dass ansteckendere Virusvarianten sich verbreiteten.
Auf dem Höhepunkt der ersten Welle war die Zahl der Krankschreibungen wegen Covid-19 dem Bericht zufolge in allen Altersgruppen niedriger als im Dezember. Auch bei diesem Vergleich falle die starke Zunahme der Arbeitsunfähigkeit wegen Corona in der Altersgruppe über 50 Jahre auf. Auf dem Höhepunkt im Frühjahr seien 2,53 von 1.000 Arbeitnehmern über 50 Jahre krankgeschrieben gewesen. Mitte Dezember seien es 3,99 gewesen. Bei den unter 30-Jährigen seien im Frühjahr 1,7, im Dezember 1,79 und bei den 30- bis 49-Jährigen im Frühjahr 1,81 und Mitte Dezember 2,53 pro 1.000 Arbeitnehmer krankgeschrieben gewesen.
epd fu