Leer (epd). Der evangelisch-reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat an Heiligabend zur Solidarität mit obdachlosen und notleidenden Menschen aufgerufen. "Nicht in einer traulichen Hütte kommt Gottes Kind zur Welt, sondern in purer Not", sagte er in seiner Weihnachtspredigt in Leer. Im Wortlaut der biblischen Weihnachtsgeschichte stehe nichts von einem lauschigen Stall, von Stroh oder von Ochs und Esel, die heimelige Wärme verbreiteten. "Fromme Fantasie" habe im Lauf der Jahrhunderte vieles hinzugedichtet.
"Das Kind von Bethlehem wird offensichtlich auf der Straße geboren, obdachlos", sagte Heimbucher in dem Gottesdienst, der vor der reformierten Kirche in Leer-Nüttermoor unter freiem Himmel gefeiert wurde. Gott komme nicht in die Komfortzonen des Lebens, sondern "in das äußerste Elend, in das Menschen hinausgestoßen werden". Ein Weihnachtsgottesdienst bei Regen und Wind könne auch ein Symbol dafür sein, wie sich Maria und Josef damals in Bethlehem notdürftig behelfen mussten.
Die Evangelisch-reformierte Kirche ist eine der 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zu ihr gehören 145 Gemeinden mit etwa 168.500 Mitgliedern vornehmlich in Ostfriesland, dem Emsland, in der Grafschaft Bentheim sowie im östlichen Niedersachen und in Bayern.