Augsburg (epd). Die Diakonie Deutschland fordert eine schnelle Impfung pflegender Angehöriger gegen das Coronavirus. "Es ist richtig, die vulnerablen Gruppen, deren behandelnde Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegerinnen und Pfleger zuerst zu impfen", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie der "Augsburger Allgemeinen" (Montag) und fügte hinzu: "Man muss aber wissen, dass 70 Prozent der zu pflegenden Menschen von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden. Diese Menschen müssen wir auch impfen."
Lilie sprach von einem "riesengroßen familiären Netzwerk", das jeden Tag für die Versorgung der größten Gruppe der Pflegebedürftigen unbemerkt vom Rampenlicht Sorge trage. Das müsse "ganz schnell in den Fokus der Debatte kommen".
Nach der für den Tagesverlauf erwarteten europäischen Zulassung des Impfstoffs der Firmen Biontech/Pfizer wird für den 27. Dezember mit dem Impfstart in Deutschland gerechnet. Gemäß einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums wird zuerst Menschen über 80 Jahren, Bewohner von Pflegeinrichtungen und die dortigen Pflegekräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der ambulanten Pflege sowie Beschäftige in medizinischen Einrichtungen mit besonderen Risiken der Ansteckung die Impfung angeboten.
epd kfr