Genf (epd). Mindestens 3.174 Migrantinnen und Migranten sind in diesem Jahr auf ihrem Weg ums Leben gekommen. Dies erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Allein auf den gefährlichen Routen über das Mittelmeer sei seit Januar der Tod von 1.095 Menschen erfasst worden, teilte ein Sprecher der UN-Organisation mit. Viele von ihnen seien ertrunken.
Auch die Migrationsbewegungen in Afrika hätten sich im laufenden Jahr als sehr riskant erwiesen, erläuterte der IOM-Sprecher Paul Dillon anlässlich des Internationalen Tages der Migranten. In Ländern südlich der Sahara seien seit Januar 489 Menschen während ihrer Reise gestorben. In Nordafrika seien es 382 Todesfälle gewesen, viele von ihnen seien in der Sahara verdurstet oder verhungert. Weitere Todesursachen in Afrika und anderen Gebieten seien Gewalt und Krankheiten. Dillon hielt fest, dass die Dunkelziffer bei den Todesfällen unter Migranten wesentlich höher liegen dürfte.
Insgesamt habe die Zahl der erfassten Todesfälle auf den internationalen Migrationsrouten jedoch abgenommen, erklärte der IOM-Sprecher. Im gesamten Jahr 2019 seien 5.327 Migranten unterwegs gestorben. Der Sprecher betonte, dass sich trotz der Corona-Pandemie viele Menschen auf den Weg machten, um in anderen Ländern Arbeit und Sicherheit zu finden. Rund um die Welt seien 90.000 verschiedene Reisebeschränkungen und -verbote in Kraft, um die Pandemie einzudämmen. Die IOM gehört zu den UN und hat ihren Sitz in Genf.