Zwei Drittel der Deutschen befürworten aktuelle Corona-Maßnahmen

Zwei Drittel der Deutschen befürworten aktuelle Corona-Maßnahmen

Köln (epd). Der seit Mittwoch geltende "harte Lockdown" trifft bei mehr als zwei Drittel der Deutschen (69 Prozent) auf Zustimmung. 14 Prozent der Bundesbürger finden dagegen, dass die am vergangenen Sonntag von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu weit gehen, wie aus einer am Donnerstag in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage hervorgeht. 16 Prozent gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Das Institut Infratest dimap befragte am Dienstag und Mittwoch dieser Woche im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" telefonisch 1.004 Wahlberechtigte.

Die größte Zustimmung finden demnach das Verbot von Alkoholkonsum (86 Prozent) und das Verbot von Versammlungen und Feuerwerken auf öffentlichen Plätzen an Silvester (85 Prozent). Die Schließung von Einzelhandel und Dienstleistungsbetrieben mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs befürworten zwei von drei Befragten (67 Prozent), knapp jeder Dritte (30 Prozent) lehnt dies ab. Die Einschränkung der Betreuung durch Kindertageseinrichtungen findet deutlich weniger Zustimmung, dies finden 56 Prozent richtig.

Gespalten ist die Bevölkerung in der Frage, ob Gottesdienste in Kirchen, Moscheen und bei anderen Glaubensrichtungen bei Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern und mit Tragen von Masken weiter erlaubt bleiben soll. Dafür sind 50 Prozent, dagegen 47 Prozent.

Die Schließung von Schulen wird unterschiedlich bewertet, je nachdem ob Schulkinder im Haushalt leben oder nicht. Den Ersatz von Präsenz- durch Distanzunterricht befürworten 68 Prozent aller Befragten, aber lediglich 56 Prozent der Erwachsenen mit schulpflichtigen Kindern. In den Haushalten mit Kindern lehnen 42 Prozent diese Maßnahme ab. Mehr als 70 Prozent aller Befragten meinen zudem, dass die Schulen auf digitalen Unterricht weniger gut oder schlecht vorbereitet sind.

Insgesamt fühlen sich 81 Prozent der Menschen durch die Corona-Einschränkungen belastet: 12 Prozent sehr stark, 24 Prozent stark und 45 Prozent weniger stark. Lediglich 19 Prozent fühlen sich gar nicht belastet. Am stärksten belastet fühlen sich Menschen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren (45 Prozent sehr stark oder stark) und Menschen mit Schulkindern im Haushalt (44 Prozent sehr stark oder stark).

Mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung und der Bundesländer sind aktuell 10 Prozent der Deutschen sehr zufrieden und 47 Prozent zufrieden, 30 Prozent sind weniger zufrieden und 12 Prozent gar nicht zufrieden.