Domspatzen singen Weihnachten erstmals nicht im Dom

Domspatzen singen Weihnachten erstmals nicht im Dom

Regensburg (epd). Das hat es in mehr als 1.000 Jahren nicht gegeben: Das erste Mal überhaupt seit ihrem Bestehen singen die Regensburger Domspatzen an Weihnachten nicht im Regensburger Dom. Die Bestimmungen rund um den coronabedingten Lockdown ließen dies nicht zu, teilte das Chormanagement am Donnerstag mit. Die Buben und jungen Männer des Domchores seien darüber "sehr traurig", hätten sie doch die vergangenen Monate eifrig dafür geprobt. "Einen Funken Hoffnung hatten wir bis zuletzt", sagte Domkapellmeister Christian Heiß. Die Regensburger Domspatzen wurden 975 gegründet und sind damit einer der ältesten Knabenchöre weltweit.

Seit Juni hatten die Domspatzen an den Sonntagen wieder im Dom gesungen, mit den gebotenen Abständen und einem ausgeklügelten Hygienekonzept sowie in kleineren Formationen. "Das hat klanglich erstaunlich gut funktioniert", sagte Heiß. Die Abstände, der große Kirchenraum, die Disziplin der Sänger und eine Corona-Teststudie hätten dazu beigetragen. Niemand sei durchs Chorsingen mit Corona infiziert worden. Während der Weihnachtsmessen würden in der Kathedrale nun kleinere Vokalensembles singen, bestehend aus Chorleiter, Stimmbildner und ehemaligen Domspatzen.

Die Domspatzen seien im Advent und an Weihnachten aber trotzdem zu hören - online, mit einem musikalischen Adventskalender im Internet auf www.domspatzen.de und unter "Domspatzen TV" bei Youtube. Noch vor dem zweiten Lockdown seien einige Überraschungen für den Heiligen Abend aufgenommen worden. So sei das Türchen für den 24. Dezember eine Premiere und verspreche ein "historisches Video" zu sein, hieß es.