Jahresbericht: Weniger Hinrichtungen in den USA wegen Corona

Jahresbericht: Weniger Hinrichtungen in den USA wegen Corona

Washington (epd). In Folge der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Schließung von Gerichten sind in den USA weniger Menschen hingerichtet worden. Wie das unabhängige "Todesstrafen-Informationszentrum" am Mittwoch in seinem Jahresbericht erklärte, seien im Jahr 2020 siebzehn Todesurteile vollstreckt worden, fünf weniger als im Vorjahr. Der Bundesstaat Colorado hatte 2020 als 22. Staat die Todesstrafe abgeschafft.

Die US-Bundesstaaten hätten wegen der Pandemie im Juli Hinrichtungen gestoppt, hieß es weiter. Die Regierung von Donald Trump hingegen habe Hinrichtungen auf nationalstaatlicher Ebene vorangetrieben und im zweiten Halbjahr zehn Menschen hinrichten lassen. Trump habe damit mehr zivile Hinrichtungen ausführen lassen als alle anderen Präsidenten im 20. und 21. Jahrhundert, fasste der Jahresbericht zusammen.

Im nationalstaatlichen Hinrichtungsgefängnis Terra Haute in Indiana hätten sich wenigstens neun Mitarbeiter der Hinrichtungsteams, mehrere Verteidiger und ein geistlicher Berater mit dem Coronavirus infiziert, hieß es. Landesweit seien 16 Todeshäftlinge an Covid-19 gestorben.

Fünf Todeshäftlinge seien 2020 für unschuldig erklärt worden. Die Männer hätten den Angaben zufolge 17 bis 34 Jahren in den Todeszellen verbracht. Achtzehn Menschen seien zum Tod verurteilt worden, weniger als jemals zuvor seit 2016. Die meisten Todesurteile seien vor Beginn der Pandemie erfolgt.