Sozialverband VdK fordert Ende von Minijobs

Sozialverband VdK fordert Ende von Minijobs

München (epd). Angesichts der Corona-Krise fordert der Sozialverband VdK Deutschland eine Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro und damit das Aus der Minijobs. "Die Lehre aus der Corona-Krise sollte sein: Schluss mit Minijobs", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Mittwoch in München. Das Ende der Minijobs sei auch wichtig im Kampf gegen Altersarmut, sagte Bentele auf der Jahrespressekonferenz des VdK Bayern, dessen stellvertretende Landesvorsitzende sie ist.

Die größten Verlierer der Corona-Krise seien die Selbstständigen, vor allem, weil sie kein Kurzarbeitergeld bekämen, sagte Bentele. Sie müssten so schnell wie möglich in die Sozialversicherungssysteme einbezogen werden. Das gelte nicht nur für die Rentenversicherung, sondern beispielsweise auch für eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.

Um die soziale Kluft in Deutschland nicht weiter wachsen zu lassen, fordert der VdK eine steuerliche Umverteilung in Form einer einmaligen Vermögensabgabe ab einem Einkommen von mehr als einer Million Euro. Dafür gebe es auch einen breiten gesellschaftlichen Konsens, sagte Bentele.

Pflegende Angehörige sollten nach Ansicht des VdK einen Corona-Pflegebonus von bis zu 1.500 Euro erhalten. "Ihre Situation war schon vor der Corona-Krise angespannt, jetzt ist sie eine Katastrophe", sagte Ulrike Mascher, Landesvorsitzende des VdK Bayern. Der Pflegebonus solle analog zum Bonus für das Personal in stationären Einrichtungen funktionieren, die Höhe könne sich nach dem jeweiligen Pflegegrad des Pflegebedürftigen staffeln.