Düsseldorf, Magdeburg (epd). Die Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, Armin Laschet und Reiner Haseloff (beide CDU) haben an die Menschen appelliert, die strengeren Corona-Regeln zu befolgen. Laschet sagte am Dienstag, zu Weihnachten solle neben Treffen im engsten Familienkreise auf weitere Kontakte verzichtet werden. Haseloff betonte: "Nunmehr zählen das Verhalten und die Disziplin von uns allen."
Laschet sagte im Düsseldorfer Landtag: "Das Virus nimmt auf Weihnachten keine Rücksicht. Wir müssen das Gegenteil von dem tun, was wir gerne tun." "Miteinander und füreinander" müsse die prägende Botschaft des diesjährigen Weihnachtsfestes sein.
Bei den am Mittwoch beginnenden verschärften "Lockdown"-Auflagen in Deutschland gehe es um nichts weniger als darum, Leben zu retten, erklärte der NRW-Regierungschef. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens würden aller Voraussicht nach auch im neuen Jahr weitergehen. Doch die Kraftanstrengungen im Kampf gegen das Virus dürften leichter fallen, weil 2021 wegen der beginnenden Impfungen besser werde: "Die Impfstoffe sind ein Licht."
Mit Blick auf Schließungen von Geschäften, Hotellerie und anderen Einrichtungen betonte Laschet, der Politik seien die "großen Opfer" bewusst, die der Einzelhandel und die Gastronomie jetzt bringen müssten: "Für viele geht es ans Eingemachte, für viele wird es sehr eng. Es fällt einem schwer, solche Entscheidungen zu treffen." Hinzu komme, dass nun viele Geschenke online bei Internetkonzernen bestellt würden, die keinen Cent Steuern zahlten. Laschet appellierte an die Verbraucher, an Weihnachten Gutscheine von Geschäften des heimischen Einzelhandels zu verschenken.
Haseloff sagte am Dienstag in einer Regierungserklärung im Magdeburger Landtag, er sei sich bewusst, dass die Regeln für viele Menschen zur Folge hätten, das Weihnachtsfest nicht in dem sonst gewohnten Rahmen feiern zu können. Es gehe aber nicht anders, "wenn das Fest der Liebe, der Hoffnung und der Zuversicht nicht zum Katalysator für einen noch viel stärkeren Anstieg der Infiziertenzahlen und somit für eine deutliche Zunahme der Zahl verstorbener Mitmenschen werden soll".
Auch in Gottesdiensten in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie bei Zusammenkünften anderer Glaubensgemeinschaften solle die Infektionswahrscheinlichkeit weiter gesenkt werden, erklärte Haseloff. So solle beispielsweise in den Gotteshäusern auf gemeinsamen Gesang verzichtet werden.
Den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern zufolge sind bis mindestens zum 10. Januar nur noch Treffen mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstands gestattet, bis maximal fünf Personen. Kinder bis 14 Jahre werden nicht gezählt. Über die Weihnachtsfeiertage vom 24. bis 26. Dezember ist das Zusammentreffen des eigenen Hausstands mit höchsten vier weiteren Menschen aus dem engsten Familienkreis zulässig. Auch hier werden Kinder unter 14 nicht mitgezählt. Der Einzelhandel bleibt geschlossen, bis auf Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen, Geldinstitute, Apotheken und Drogeriemärkte.
epd lwd/lob mih