Deutsche Umwelthilfe will "Klima-Wahl" im Jahr 2021

Deutsche Umwelthilfe will "Klima-Wahl" im Jahr 2021

Berlin/Radolfzell (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat der Bundesregierung Versagen und Rückschritte in der Umwelt- und Klimapolitik vorgeworfen. "Im Windschatten der Covid-19-Pandemie wurden massiv klimaschädliche und die Luft verschmutzende Industrien geschützt und gefördert", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Dienstag in Berlin auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes. Mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 forderte der Verband ein "Klimaschutz-Sofortprogramm".

Unter anderem verlangt die Umwelthilfe von der nächsten Bundesregierung ein Tempolimit von 120 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen sowie eine Begrenzung auf Tempo 80 außerorts und 30 innerorts. "Würde Frau Merkel vor der Wahl noch ein Tempolimit auf Autobahnen und eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit außerorts und in den Städten beschließen, so lassen sich mit dieser Maßnahme allein bis 2034 bis zu 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen", sagte Resch.

Sein Verband will sich im nächsten Jahr mit einer Kampagne für einen Umbau der Fleischindustrie und die Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung stark machen. Weitere Themen sind die Forderungen nach Strafabgaben sowie Verbote für Einwegprodukte wie To-Go-Kaffeebecher. Zudem müsse der Kohleausstieg auf das Jahr 2030 vorgezogen werden.

Der Umweltverband begrüßte den Verkaufsstopp für Feuerwerkskörper vor Silvester. Damit könne die Zahl der teils schwer Verletzen sowie die Feinstaubbelastung deutlich abgesenkt werden. Ein Verbot von Pyrotechnik für Privatpersonen könne zudem künftig zu neuen Silvestertraditionen in Deutschland führen, sagte Resch.