Dortmund (epd). Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) sieht sich trotz der Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft auf einem guten Kurs. Für das ablaufende Geschäftsjahr 2020 geht das Kreditinstitut mit Sitz in Dortmund von einem gegenüber 2019 stabilen Betriebsergebnis und Jahresüberschuss sowie Zuwächsen im Kreditgeschäft aus. Auch verfüge die Bank weiter über eine angemessene Eigenkapitalbasis, sagte der Vorstandsvorsitzende Ekkehard Thiesler am Montag auf der digitalen Generalversammlung.
"Wir sind zuversichtlich, dass wir auch für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind", sagte Thiesler. Wachstumsimpulse erwarte er dabei auch von dem durch die Corona-Krise beflügelten Trend zu nachhaltigen Investitionen, die inzwischen bei 72 Prozent aller institutionellen Investoren Berücksichtigung fänden. Nachhaltige Anlagen hätten sich zuletzt deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Zudem wolle die EU-Kommission als ein Treiber dieser Entwicklung die europäische Wirtschaft zur nachhaltigsten Ökonomie der Welt machen.
Auch Thiesler geht nach eigenen Worten davon aus, dass sich die Corona-Krise trotz der anstehenden Impfungen "noch weit bis ins nächste Jahr" hinziehen werde. Diakonische Einrichtungen hätten die Folgen von Corona in diesem Jahr zum Teil mit Belegungsproblemen und Umsatzrückgängen bei zugleich erhöhtem Aufwand für Hygiene- und Schutzmaßnahmen gespürt. "Wir haben versucht, schnell und flexibel zu helfen", betonte er.
In der Organisation habe die KD-Bank im Verlauf der Corona-Krise vom digitalen Banking und den Möglichkeiten zum Homeoffice profitiert, in das bis zu 50 Prozent aller Mitarbeiter geschickt worden seien. Die Bank sei so stets handlungsfähig geblieben und habe die Krise intern bislang "sehr gut gemeistert", erklärte der Vorstandschef.
Für 2020 rechnet die KD-Bank nach Angaben des Vorstands mit einem vergleichbaren Jahresüberschuss von zuletzt 9,2 Millionen Euro. Das Kreditgeschäft soll um zehn Prozent auf 2,2 Milliarden zulegen. Dies sei ein "hervorragendes Ergebnis" und eine Bestätigung für ihren Auftrag, betonte Thiesler. Die Bilanzsumme soll sogar um ein Fünftel auf rund sieben Milliarden Euro steigen, die Kundeneinlagen in gleicher Höhe auf 5,8 Milliarden Euro. Bei den Kundenwertpapieren erwartet das Institut ein Plus von zwei Prozent auf 3,8 Milliarden Euro.
Mit Blick auf das vorangegangene Geschäftsjahr 2019 war die KD-Bank eines der wenigen Kreditinstitute, die eine Dividende ausgezahlt haben. Aus dem Bilanzgewinn in Höhe des Jahresüberschusses gab es eine Ausschüttung von 1,7 Millionen Euro an die Teilhaber.
Die KD-Bank ist eine Genossenschaftsbank und gehört Kirche und Diakonie. Mit rund 4.200 Mitgliedern zählt sie nach eigenen Angaben zu den größten Kirchenbanken Deutschlands. Repräsentanten aus Kirche und Diakonie wirken im Aufsichtsrat und Beirat mit. Zu ihren Kunden gehören die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit ihren Landeskirchen, kirchliche Einrichtungen und Stiftungen sowie Freikirchen. Hinzu kommen soziale Unternehmen wie Krankenhäuser, Hospize, Pflegedienste, Behindertenwerkstätten und Kindertagesstätten.