Berlin (epd). Fast zehn Jahre nach Beginn des Syrien-Konflikts verschärfen nach Angaben eines Hilfswerks die Corona-Pandemie und die wachsende Armut den Bildungsnotstand in dem Land. Im Norden Syriens gingen inzwischen zwei Drittel aller Kinder nicht zur Schule, berichtete Save the Children am Donnerstag in Berlin.
In ganz Syrien besuchten den Schätzungen zufolge bereits Ende vergangenen Jahres 2,45 Millionen Kinder keine Schule - das war jedes dritte Kind. Inzwischen ist durch Covid-19 der Unterricht für Tausende weitere syrische Kinder ausgesetzt oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
Viele Familien müssten ums nackte Überleben kämpfen und ihre Kinder zur Arbeit statt zur Schule schicken, erklärte die Organisation. In Nordostsyrien sei Kinderarbeit der Hauptgrund für das Abbrechen der Schule. Der Bildungsnotstand in Syrien werfe das Land um viele Jahre zurück. Bildungsprogramme und Unterstützung für arme Familien seien dringend nötig.
Save the Children wurde 1919 in Großbritannien gegründet, um Kinder in Deutschland und Österreich zu unterstützen. Die Organisation ist heute in über 100 Ländern tätig.