Berlin (epd). Der Bundesverband der Kindertagesstätten freier Träger kritisiert die mit dem harten Lockdown in Sachsen geplanten Kitaschließungen. Damit würden Kinder erneut zu Verlierern der Pandemie, obwohl sie erwiesenermaßen nicht die Infektionstreiber seien, erklärte die Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, am Donnerstag in Berlin. Kinder benötigten einen dauerhaften Zugang zu Bildung.
"Aus dem ersten Lockdown wissen wir, dass die negativen Folgen der Kitaschließungen für Kinder immens waren", betonte Weegmann. Daher dürften Kindertagesstätten auch bei einem harten Lockdown nicht geschlossen werden. Laut einer Corona-Kitastudie infiziert sich die Gruppe der Null- bis Fünfjährigen am seltensten mit Covid-19.
Sachsens Landesregierung will an diesem Freitag eine neue Corona-Schutzverordnung beschließen. Der Entwurf sieht von Montag an die Schließung von Schulen, Kitas und vielen Geschäften bis 10. Januar vor sowie eine nächtliche Ausgangssperre.
Kinder brauchten den direkten Kontakt untereinander, erklärte der Bundesverband. Die Jüngsten unter ihnen hätten auch keine Möglichkeit, ihre Kontakte digital zu pflegen. Zudem müsse eine Betreuung in den Einrichtungen stattfinden, wenn Eltern weiterhin arbeiten sollen.
Der 2018 gegründete Deutsche Kitaverband, Bundesverband freier unabhängiger Träger von Kindertagesstätten e.V., ist das Sprachrohr der sozialunternehmerischen Kitaträger in Deutschland.