Berlin (epd). Einer der größten Chanukka-Leuchter Europas steht auch in diesem Jahr vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Der zehn Meter hohe, achtarmige Leuchter wurde am Donnerstagvormittag aufgestellt und von den Rabbinern Yehuda Teichtal und Shmuel Segal vom Berliner Jüdischen Bildungszentrum Chabad eingeweiht. Am Abend sollte dann mit Einbruch der Dunkelheit feierlich das erste Licht entzündet werden. Erwartet wurden dazu der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Grünen-Chef Robert. Die Feier sollte auf der Facebook-Seite des Bildungszentrums live gestreamt werden.
"Hier am Pariser Platz, der in der Vergangenheit so ein Ort des Hasses und der Dunkelheit war, setzen wir ein Zeichen des Lichtes und der Zuversicht und zeigen, dass es in Deutschland wieder ein lebendiges Judentum gibt", sagte Teichtal. Müller erklärte vorab, "wir sind dankbar und glücklich, dass wir in unserer Stadt die Tradition des Lichterzündens zu Chanukka nunmehr seit 15 Jahren am Brandenburger Tor pflegen können".
Während des achttägigen jüdischen Lichterfestes Chanukka wird bis zum 18. Dezember jeden Tag mit Einbruch der Dunkelheit eine weitere Kerze an dem Leuchter entzündet. Eine neunte Kerze dient dem täglichen Anzünden der anderen Lichter. Neben dem Leuchter am Brandenburger Tor stellt Chabad im Berliner Stadtgebiet 25 weitere Chanukka-Leuchter auf.
Das hebräische Wort Chanukka bedeutet Weihung. Mit dem Lichterfest feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die syrischen Armeen im Jahr 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels.