Passau, Düsseldorf (epd). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordern eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Angesichts der vielen Toten bestehe dringender Handlungsbedarf, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Die Vorsitzende des Marburger Bunds, Susanne Johna, betonte, Ärzte und Pfleger arbeiteten bereits am Anschlag. Die verschärften Maßnahmen in einigen Regionen seien zweifellos mit Härten verbunden, aber ohne vernünftige Alternative, sagte sie der "Rheinischen Post" (Donnerstag).
Gaß sprach sich für den von der Wissenschaftsakademie Leopoldina empfohlenen harten Lockdown über drei Wochen aus. Die große Chance bestehe darin, dass infizierte Menschen nicht mehr mit gesunden in Kontakt treten. Dann habe das Virus keine Chance, sich zu verbreiten. Die Infektionsketten könnten anschließend wieder konsequent nachverfolgt werden, erklärte er: "Damit hatte man auch in Asien Erfolg."
Die Alternative zu einem harten Lockdown wäre, "dass sich die dramatische Entwicklung bis in den März fortsetzen würde", sagte Gaß. Dann würden die Zahlen der Neuinfektionen, der Intensivpatienten und der Todesfälle weiter steigen. Die Zahl der Todesfälle sei bereits besorgniserregend hoch. Die für Weihnachten geplanten Lockerungen bezeichnete er als sehr riskant und als falsches Signal. Das Fest sollte nur im engsten Familienkreis gefeiert werden.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland hat zuletzt die Marke von 20.000 überstiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstagmorgen genau 20.372 Tote, die seit Beginn der Pandemie im Frühjahr an oder mit dem Virus gestorben sind. Im Vergleich zum Vortag erhöhte sich die Zahl der Todesfälle um 440. Die Zahl der insgesamt seit der Pandemie mit Corona Infizierten stieg am Mittwoch auf 1.242.203. Das waren 23.679 mehr als am Vortag. Der Anstieg war um rund 1.600 Fälle höher als vor einer Woche.
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