Trossingen (epd). Der Deutsche Harmonika-Verband sieht in Musik ein Mittel gegen Einsamkeit in Pandemie-Zeiten. Deshalb solle Amateurmusikvereinen ermöglicht werden, in der Weihnachtszeit trotz Corona-Einschränkungen in Gottesdiensten oder unter freiem Himmel zu musizieren, erklärte der Präsident des Verbandes, Jochen Haußmann, am Mittwoch in Trossingen (Baden-Württemberg). Die Politik solle "auf das Verantwortungsbewusstsein der Vereine und Verbände vertrauen".
Gerade in dieser Zeit, in der sich viele Menschen durch die notwendigen Beschränkungen einsam fühlten, solle die Politik den besonderen Stellenwert der Musik nicht vergessen, sagte Haußmann. Kleine, kurze Auftritte in den Straßen, vor Seniorenheimen und in den Kirchen könnten "vielen Menschen Freude bringen und Hoffnung, dass wir diese Pandemie gemeinsam besiegen".
Den Angaben des Verbands zufolge singen und musizieren rund 14 Millionen Menschen in Deutschland in Ensembles der Amateurmusik. Der Bundesmusikverband Chor & Orchester als Dachverband schätze, dass aktuell im Durchschnitt täglich rund 1.400 Konzerte bundesweit ausfallen.