Berlin (epd). Bei deutschen Staatsanwaltschaften sind offenbar 13 Ermittlungsverfahren zu Verbrechen in NS-Konzentrationslagern anhängig. So geht es um drei Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Erfurt zum Konzentrationslager Buchenwald und fünf bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin zum Konzentrationslager Sachsenhausen, wie aus einer Antwort der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen hervorgeht, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) berichteten. Mit weiteren Verfahren sind demnach die Staatsanwaltschaft Itzehoe zum Konzentrationslager Stutthof, die Generalstaatsanwaltschaft Celle und die Staatsanwaltschaft Hamburg zum Konzentrationslager Neuengamme sowie die Staatsanwaltschaften Berlin und München zum Konzentrationslager Mauthausen befasst.
Ein weiteres Verfahren gegen einen ehemaligen Wachmann des Konzentrationslagers Stutthof ist den Angaben zufolge bereits gerichtsanhängig beim Landgericht Wuppertal. Einem heute 95-jährigen Mann werde laut dem Landgericht Wuppertal vorgeworfen, damals als Heranwachsender Beihilfe zum Mord in mehreren hundert Fällen geleistet zu haben.
Zwölf der der 13 Ermittlungsverfahren richten sich dem Bericht zufolge gegen Angehörige der Wachmannschaft des jeweiligen Konzentrationslagers. Die Staatanwaltschaft Itzehoe ermittele gegen eine 95-jährige Frau, die in den 40er Jahren im Konzentrationslager Stutthof als Schreibkraft tätig gewesen sein soll. Diese Ermittlungen seien allesamt auf Vormittlungen der Zentralen Stelle in Ludwigsburg zurückzuführen.