Hamburg (epd). Die Verbraucherzentrale Hamburg rät von Beitragsentlastungstarifen der privaten Krankenkassen ab. Mit diesen Tarifen können sich Privatversicherte gegen Beitragserhöhungen im Alter absichern. Das eingezahlte Kapital werde jedoch nur niedrig verzinst, kritisierte Verbraucherschützer Jochen Sunken am Mittwoch. Außerdem würden die Versicherer von so hohen Lebenserwartungen ausgehen, dass sich die Verträge fast nie rentierten.
Hintergrund ist, dass mehrere private Krankenkassen angekündigt haben, ihre Beiträge zum 1. Januar 2021 deutlich zu erhöhen. Vor allem ältere Menschen könnten nach Einschätzung der Verbraucherschützer durch hohe monatliche Prämien in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Sunken: "Beitragsentlastungstarife funktionieren wie eine private Rentenversicherung, in die man einzahlt, um später eine monatliche Rente ausgezahlt zu bekommen."
Der Verbraucherschützer weist zudem darauf hin, dass die Betroffenen den vereinbarten Betrag für den Entlastungstarif in der Regel auch im Rentenalter weiterzahlen. "Aus diesen Gründen lohnen sich Zusatztarife für Privatversicherte meistens nicht. Ein Tarifwechsel spart am Ende oft mehr Geld."