Hamburg (epd). Die große Mehrheit der Deutschen begrüßt laut einer Umfrage der Deutschen Wildtier Stiftung die Ausbreitung von Wildtieren. "Das gilt sogar für potenziell gefährliche Arten wie Wolf oder Braunbär", sagte Michael Miersch, Geschäftsführer der Stiftung, am Montag in Hamburg. Selbst beim Wolf (24 Prozent) oder Braunbär (35 Prozent) wünsche sich nur eine Minderheit Teil der Befragten eine Verhinderung der Ausbreitung. Etwa die Hälfte der Befragten plädiert für eine kontrollierte Ausbreitung. Nur 21 Prozent wollen den Wolf und 18 Prozent den Braunbären sich ungehindert ausbreiten lassen.
Gegen die Ausbreitung von Wildtieren wie Uhu, Seeadler, Steinbock und Kranich sind laut Umfrage weniger als fünf Prozent der Befragten. Eine ungehinderte Vermehrung dieser vier Tierarten befürworten dagegen zwischen 74 und 89 Prozent. Bei Wildschweinen dagegen ist die Toleranz geringer: Lediglich 22 Prozent sind dafür, wenn Wildschweine sich weiter ungehindert ausbreiten.
Weniger positiv waren die Antworten zum Wert des Tierschutzes, wenn seltene Feldhamster, Frösche, Vögel oder Insekten den Bau einer Umgehungsstraße verhindern würden. Bei allen vier Tierarten entschied sich knapp die Hälfte die Befragten gegen die Wildtiere und für die Interessen der Menschen. "Willkommen Wildtier - aber nur, wenn Du uns nicht störst", fasst Miersch die Ergebnisse der Umfrage zusammen.
Im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung hat das Institut für Demoskopie Allensbach in einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.000 Teilnehmern ermittelt, wie groß die Toleranz gegenüber Wildtieren ist.