Dies wären "nachhaltige Investitionen zur Sicherung der sozialen Teilhabe und damit auch des weltweiten Friedens", erklärte der Friedensbeauftragte der Landeskirche, Heiner Montanus, am Freitag in Bielefeld. Noch sei Zeit, die für den Kauf veranschlagten Steuermittel so einzusetzen, "dass sie eindeutig und unmissverständlich dem Leben dienen und den Frieden fördern".
Als Ersatz für das in die Jahre gekommene Kampfflugzeug Tornado wolle die Bundesregierung für rund acht Milliarden Euro 45 Exemplare der amerikanischen F-18-Flugzeuge kaufen, erklärte Montanus. Dreißig dieser Maschinen sollten im Kriegsfall mit US-Atombomben bestückt werden können, deren Abwurf massenhaftes Sterben und nukleare Verwüstung zur Folge hätte. Die Beschaffung diene laut offizieller Lesart zwar lediglich der atomaren Abschreckung, sagte der kirchliche Friedensbeauftragte. Sie mache aber auch eine atomare Kriegsführung möglich.
Die Drohung mit Nuklearwaffen könne aus Sicht der christlichen Friedensethik heute nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung gelten, betonte der Theologe. Das heiße: "Jetzt in die soziale Teilhabe investieren und nicht in nukleare Teilhabe". Für die geschätzt rund 170 Millionen Euro, die jedes Flugzeug durchschnittlich koste, könne man zum Beispiel 341.000 Notebooks kaufen, damit benachteiligte Schüler an digitalem Unterricht teilnehmen könnten, oder 1.500 Lehrer-Stellen schaffen und für ein Jahr finanzieren, rechnete Montanus vor.