Konstanz (epd). Viele Erwerbstätige sind durch das verordnete Arbeiten zu Hause zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf den Geschmack gekommen: Die überwältigende Mehrheit der Beschäftigten wünscht sich einige Tage Homeoffice in der Woche, die meisten (26 Prozent) präferieren zwei Arbeitstage von zu Hause aus, wie eine deutschlandweite Langzeitstudie von 699 repräsentativ ausgewählten Erwerbstätigen von März bis Oktober 2020 der Universität Konstanz ergeben hat. Homeoffice-Optionen seien für Bewerber auf dem Arbeitsmarkt attraktiv, auch deshalb, weil ungeliebte Pendelwege entfallen.
Außerdem berichteten der Studie zufolge Beschäftigte, die im Sommer oder Herbst aus dem Homeoffice in volle Präsenzarbeit zurückgekehrt sind, von höherer emotionaler Erschöpfung und sinkender Produktivität. Doch auf das Arbeiten im Büro wollen die meisten dennoch nicht gänzlich verzichten: An der Präsenzarbeit schätzen Beschäftigte besonders den persönlichen Austausch mit Mitarbeitenden und halten ihn zentral für kreatives Arbeiten.
Die Organisationsforscher Florian Kunze und Sophia Zimmermann vom Exzellenzcluster "The Politics of Inequality" fragten in der Studie nach der Produktivität dieser Beschäftigten, nach ihrer psychischen und organisatorischen Belastung und nach den Möglichkeiten der Betriebe, die neue Situation bestmöglich zu steuern.