Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) wirbt für mehr politische Mitsprache von älteren Menschen in der Gesellschaft. "Es gibt ein großes Potenzial unter den Älteren und wir wollen Lust machen auf politische Beteiligung", sagte der Vorsitzende Franz Müntefering am Dienstag auf der digital veranstalteten Jahrestagung der Organisation. Die Demokratie lebe "davon, dass sich viele einbringen", sagte der frühere Bundesminister und ehemalige SPD-Parteivorsitzende.
Bereits jetzt engagierten sich ältere Menschen in Bürgerinitiativen und sozialen Bewegungen, wirkten in Seniorenvertretungen und Altenparlamenten mit und übernähmen gesellschaftliche Verantwortung in demokratischen Parteien und Wahlämtern, hieß es. "Gerade im Alter haben wir die Freiheit und auch die Verantwortung, unsere politische Meinung zu äußern und aktiv zu werden", sagte Uta Saenger von "Omas gegen Rechts" in Hannover.
Die Staatssekretärin im Bundesseniorenministerium, Juliane Seifert, verwies auf die Corona-Pandemie, die deutlich gemacht habe, wie wichtig es ist, ältere Menschen an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Die Bundesregierung setze sich dafür ein, dass die notwendigen Einschränkungen nicht zulasten von Senioren gingen. "Erneute drastische Einschnitte wie im Frühjahr wollen wir unbedingt verhindern", betonte Seifert. Zudem sei eine breite gesellschaftliche Debatte darüber nötig, wie in Deutschland gute Lebensbedingungen und angemessene Teilhabe für ältere Menschen erreicht werden könne.