Frankfurt a.M., Nairobi (epd). Wegen des Attentats auf das Westgate-Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi 2013 sind am Freitag zwei Männer zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Mohamed Abdi muss für 33, Hussein Mustafa für 18 Jahre ins Gefängnis, wie die kenianische Zeitung "The Star" berichtete. Bei der Belagerung der Shopping-Mall im September 2013 durch die Terrorgruppe Al-Shabaab waren 67 Menschen getötet und mindestens 200 verletzt worden.
Die Männer wurden beschuldigt, eine terroristische Vereinigung unterstützt und den Anschlag geplant zu haben. Abdi wurde zusätzlich wegen des Besitzes von Material zur Förderung von Terrorismus verurteilt. Beide Männer hatten die Vorwürfe bestritten. Die sieben Jahre Untersuchungshaft werden von den Strafen abgezogen. Ein dritter Angeklagter war Anfang Oktober aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Das Verfahren, in dem mehr als 140 Zeugen aussagten, ist der bisher einzige Prozess wegen des Anschlags.
Kämpfer der somalischen Al Shabaab-Miliz, die zum Terrornetzwerk Al-Kaida gehört, hatten das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi gestürmt und mehrere Tage lang besetzt. Es kam zu schweren Kämpfen zwischen den Islamisten und kenianischen Sicherheitskräften. Der Angriff wurde als Reaktion auf das Vorgehen der kenianischen Armee gegen Islamisten in Somalia gewertet.