Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die mutmaßlich islamistisch motivierten Morde in Nizza scharf verurteilt. Die Grausamkeit der Tat sei schockierend, erklärte Steinmeier am Donnerstag in Berlin. Sie sei "ein Akt abscheulicher Gewalt". Steinmeier erinnerte dabei auch an den noch nicht lang zurückliegenden Mord am französischen Lehrer Samuel Paty, der in seinem Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte.
Der Gewalt und den islamistischen Motiven, die offenbar dahinter stehen, müsse jeder mit aller Entschiedenheit entgegentreten, sagte Steinmeier. "Zugleich dürfen wir uns die Logik des Hasses und der Spaltung nicht aufzwingen lassen, die jene antreibt, die solche Taten begehen und zu ihnen anstiften", betonte er. Die offene, plurale Gesellschaft sei stark, wenn sie ihr Zusammenleben auf Respekt, Anerkennung und Einbeziehung statt auf Herabwürdigung, Stigmatisierung und Ausgrenzung gründe.
In Nizza hatte am Donnerstagvormittag ein Mann drei Menschen in und nahe der Basilika Notre-Dame mit einem Messer getötet. Unter den Opfern sei der Aufseher der Kirche, teilte Bürgermeister Christian Estrosi auf Twitter mit. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Das Stadtoberhaupt sprach von einer "islamofaschistischen" Tat.