Hamburg (epd). Mit der Kunst-Performance "32 Ungeborene" hat die Volksinitiative gegen Rüstungsexporte am Freitag vor dem Hamburger Rathaus ihre Kampagne für einen "zivilen Hafen" gestartet. Ziel ist ein Landesgesetz, das den Umschlag von Kriegswaffen und Munition im Hamburger Hafen verbieten soll. Dafür will die Volksinitiative ab Frühjahr 2021 in einer ersten Phase 10.000 Unterschriften sammeln. Für den erstrebten Volksentscheid sind danach weitere 65.000 Unterschriften nötig.
32 weiße Kinderpuppen symbolisierten am Freitag vor dem Rathaus das Menschenrecht auf Leben und Unversehrtheit. Die Installation des Hamburger Bildhauers und Künstlers Axel Richter wurde interpretiert von der Performance-Künstlerin Lavanya Honeyseeda. Mit ihrem spirituellem Gesang begleitete sie knapp eine Viertelstunde lang ein infernalisches Sirenengeheul, das aus Lautsprechern erklang.
Die Volksinitiative fordert, dass der Handel über den Hamburger Hafen allein friedlichen Zielen dient. Das fordere auch die Hamburgische Verfassung von 1952, hieß es, deren Präambel vom "Geist des Friedens" spricht und damit der Stadt eine entsprechend friedliche Mittlerrolle "zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt" vorschreibt.
Getragen wird die Volksinitiative von einem Bündnis verschiedener Friedensorganisationen, gewerkschaftlich und hochschulpolitischer Aktiven, von Gruppen aus der Klimabewegung sowie von Einzelpersonen aus Kunst, Kultur und Kirche.