Weltweit stürben täglich 20.000 Menschen an Hunger und damit doppelt so viele, wie in Deutschland bisher insgesamt dem Corona-Virus zum Opfer gefallen waren, sagte der bayerische Landesbischof laut Mitteilung in seiner Predigt zum Erntedankfest in der Münchner Himmelfahrtskirche. Doch anders als bei Corona gebe es gegen Hunger den "Impfstoff Gerechtigkeit". Wenn die Menschen auf der ganzen Welt faire Chancen bekämen und von den Löhnen ihrer Arbeit auch ihre Familien ernähren könnten, könne der Hunger besiegt werden, sagte Bedford-Strohm. Es gebe genug Lebensmittel für alle Menschen.
In seiner Predigt, der die biblische Geschichte der Speisung einer großen Menschenmenge durch Christus mit einigen wenigen Broten und Fischen zugrunde lag, sprach sich der Bischof erneut für ein Lieferkettengesetz aus. Denn durch dieses Gesetz müsse jedes Unternehmen dafür sorgen, dass seine Produkte fair zustande kommen.
Nach dem Willen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) soll ein Lieferkettengesetz große deutsche Unternehmen haftbar machen, wenn sie Ausbeutung von Beschäftigten und Umweltverschmutzung durch ihre ausländischen Zulieferer billigend in Kauf nehmen. Im Bundeskabinett wurden die Eckpunkte aber noch nicht behandelt, weil der Wirtschaftsminister Einwände hat. Peter Altmaier (CDU) bemängelt insbesondere, dass Betroffene rechtlich gegen die Firmen vorgehen könnten.