Potsdam (epd). Der Präsident des Bundesrates und Ministerpräsident von Brandenburg, Dietmar Woidke (SPD), hat die deutsche Wiedervereinigung als großen Erfolg gewürdigt. Die vergangenen 30 Jahre seien zwar nicht ohne Rückschläge, Niederlagen und Fehler verlaufen, sagte Woidke beim offiziellen Festakt der Bundesrepublik zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung am Samstag in Potsdam. Entscheidend sei jedoch, "dass wir daraus gelernt haben".
"Das Zusammenwachsen von Ost und West war und ist kein Selbstläufer", sagte Woidke: "Unsere innere Einheit ist ein fortwährender Prozess, wir müssen kontinuierlich weiter daran arbeiten." Wichtig sei, diesen Prozess gemeinsam voranzubringen, mit guter Grundhaltung und ohne Vorurteile.
Aus ostdeutscher Sicht habe der Neuanfang nach dem Fall der Mauer 1989 auch einem Wechselbad der Gefühle geglichen, sagte Woidke. Die Suche nach einer gesamtdeutschen Identität sei in Ostdeutschland ein langer und manchmal auch schwieriger Prozess gewesen. Dabei dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass die Menschen in der DDR Veränderungen wollten, sagte der Bundesratspräsident: "Wir wollten diesen Umbruch unbedingt."
"Die letzten drei Jahrzehnte haben uns allen einiges abverlangt, aber wir sind daran gewachsen", sagte Woidke: "Unsere Bundesrepublik ist das Werk von 83 Millionen Menschen in 16 Bundesländern." Auch aktuelle Herausforderungen wie der Klimawandel müssten bewältigt werden, sagte der Bundesratspräsident: "Streiten wir nicht über Freiheit, nutzen wir sie miteinander für etwas Gutes." Deutschland müsse ein offenes, solidarischen und fortschrittliches Land bleiben.