Osnabrück (epd). Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sieht der Sozialverband VdK Deutschland noch große soziale Unterschiede zwischen Ost und West. "Von sozialer Einheit kann noch keine Rede sein", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Dafür seien die Unterschiede bei Wirtschaftskraft, Löhnen, auf dem Arbeitsmarkt und bei den Renten noch zu groß.
Als "dringliche Mahnung, dass für gleiche Lebensverhältnisse noch viel getan werden muss", wertete Bentele die neuen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zur Rentenentwicklung in den einzelnen Bundesländern. "Danach haben Rentner im Osten nach 35 Versicherungsjahren im Durchschnitt deutlich niedrigere Bezüge, bis zu 250 Euro im Monat", rechnete die VdK-Präsidentin vor.
Bentele betonte, sie habe sich eine schnellere Rentenangleichung gewünscht. "Solange im Osten die Rentenwerte niedriger sind, weckt das sehr viele negative Gefühle und Widerstände. Je schneller die Angleichung kommt, desto besser für die soziale Einheit." Der Rentenwert spiegelt die Lohnentwicklung und ist ein wesentlicher Berechnungsfaktor. Zurzeit erfolgt eine schrittweise Erhöhung des Rentenwerts Ost, bis am 1. Juli 2024 in ganz Deutschland ein einheitlicher Rentenwert gelten wird.
epd fu