Hamburg (epd). Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg und die AOK Rheinland/Hamburg haben zum 1. Oktober den bundesweit ersten Qualitätsvertrag zur Versorgung von behinderten Menschen im Krankenhaus geschlossen. Ziel sei es, die stationäre Behandlung von Patienten mit geistiger Behinderung oder schwerer Mehrfachbehinderung zu verbessern, teilten das Krankenhaus und die AOK am Dienstag mit. Konkret solle das Aufnahmemanagement und die Anschlussversorgung nach einem Klinikaufenthalt verändert werden. Lotsen sollen die Behandlung vorbereiten und begleiten.
Verbessert werden soll unter anderem die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten durch Leichte Sprache. Auch sollen Diagnostik und Therapie besser an ihre Bedürfnisse angepasst werden. Durch Schulungen würden die Mitarbeitenden gezielt vorbereitet, hieß es.
Der Qualitätsvertrag sei ein Meilenstein, sagte Ulrich Scheibel, Medizin-Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf. "Wir haben unsere langjährige Erfahrung in der medizinischen Versorgung von Menschen mit komplexen Behinderungen in die Vertragsentwicklung eingebracht." Nach Angaben der AOK nimmt die Zahl der Patienten mit komplexen Behinderungen zu. Sie seien überdurchschnittlich häufig von körperlichen und psychischen Störungen betroffen. Pflege, Diagnose und Therapie seien schwieriger, langwieriger und komplexer, sagte AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann.
Krankenkassen und Krankenhausträger können nach dem Krankenhausstrukturgesetz zeitlich befristete Qualitätsverträge schließen. Ziel ist die Erprobung, inwieweit sich stationäre Behandlungsleistungen weiter verbessern lassen.
epd db