Frankfurt a.M., Jaunde (epd). In Kamerun ist bei landesweiten Protesten gegen die Regierung ein Demonstrant getötet worden. In Douala, der größten Stadt des westafrikanischen Landes, habe die Polizei mindestens eine Person erschossen und mehrere verletzt, berichtete der britische Sender BBC am Mittwoch. Oppositionsführer Maurice Kamto, der zu den Protesten aufgerufen hatte, beklagte auf Twitter eine von Terror dominierte Atmosphäre bei den Demos.
Kamtos Partei MRC fordert den Rücktritt der Regierung von Präsident Paul Biya. In Douala gingen Sicherheitskräfte mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. Mindestens 30 Menschen wurden Medienberichten zufolge festgenommen. Kamto selbst und andere Oppositionsführer waren einem Bericht der Zeitung "Journal du Cameroon" zufolge von der Polizei daran gehindert worden, ihre Häuser zu verlassen, um an den Demonstrationen teilzunehmen.
Der 87-jährige Biya ist seit 38 Jahren Präsident der früheren deutschen Kolonie. Menschenrechtler werfen ihm vor, die Opposition zu unterdrücken. In den englischsprachigen Teilen des französisch-dominierten Landes kommt es seit mehreren Jahren zu Aufständen gegen die Regierung, die brutal niedergeschlagen werden. Hunderttausende Menschen flüchteten vor der Gewalt. Oppositionsführer Kamto kündigte an, die Proteste fortsetzen zu wollen.