Regensburg, Lampedusa, Rom (epd). Die italienische Küstenwache hat am Dienstag acht Gerettete von der "Alan Kurdi" evakuiert. Es handle sich um zwei Frauen, einen Mann, vier Kinder und ein fünf Monate altes Baby, sagte der Vorsitzende der Rettungsorganisation Sea-Eye, Gorden Isler, die das Schiff betreibt, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ärzte hätten auf die Evakuierung gedrängt. Nun befinden sich noch 125 Flüchtlinge an Bord des deutschen Schiffes, das seit dem Wochenende auf die Zuweisung eines Hafens wartet.
Am Tag vier der Rettung sei immer noch unklar, wer für die Geflüchteten und die Koordinierung der Rettung zuständig ist, sagte Isler. Obwohl das Schiff vor der Küste Lampedusas liegt, habe Italien sich für nicht zuständig erklärt. Die "Alan Kurdi" hatte am Wochenende 133 Menschen aus drei Booten in der libyschen Such- und Rettungszone (SAR) an Bord genommen. Die italienischen Behörden verwiesen auf die Zuständigkeit des deutschen Flaggenstaates für die Geflüchteten. Die deutschen Behörden sehen die Verantwortung Isler zufolge bei den Rettungsleitstellen vor Ort. "Niemand übernimmt die Verantwortung", sagte Isler.