Regensburg, Lampedusa (epd). Das deutsche Schiff "Alan Kurdi" mit 133 Geretteten an Bord ist weiter auf der Suche nach einem sicheren Hafen. Obwohl das Schiff vor der Küste Lampedusas liegt, habe Italien sich für nicht zuständig erklärt und die Koordinierung der Rettung verweigert, sagte Gorden Isler von der Hilfsorganisation Sea-Eye dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. Die "Alan Kurdi" der Regensburger Organisation hatte am Wochenende 133 Menschen aus drei Booten in der libyschen Such- und Rettungszone an Bord genommen. Die italienischen Behörden verwiesen laut Isler auf die Zuständigkeit des deutschen Flaggenstaates für die Geflüchteten.
Das Bundesverkehrsministerium sei eingeschaltet, sagte Isler. Die italienischen Behörden sollen gebeten werden, die Koordinierung der Hilfsaktion zu übernehmen. Bislang gebe es noch keine Antwort aus Rom, sagte Isler, der von einer "unnötigen Verzögerung" sprach. "Nach internationalem Seerecht haben die Rettungsleitstellen vor Ort die Pflicht, zu kooperieren und eine Lösung zu finden."
An Bord der "Alan Kurdi" befinden sich 133 Geflüchtete aus 15 Nationen, darunter 62 Minderjährige und ein fünf Monate altes Baby. "Die Lage an Bord ist ruhig, alle erholen sich von den Strapazen der Rettung am Samstag", sagte Isler.