Osnabrück (epd). Der katholische Liturgie-Experte Marius Linnenborn empfiehlt christlichen Gemeinden an Weihnachten, mehrere eher kurze Gottesdienste zu feiern. Als Grundsatz bei der Planung müsse wie auch sonst wegen der Corona-Pandemie gelten: "Abstand halten. Sowohl zeitlich als auch räumlich", sagte der Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier der Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag). Linnenborn rät außerdem dazu, wenn möglich auch draußen zu feiern: vor der Kirche, auf dem Marktplatz, auf einem Schulhof, auf einem Bauernhof oder an einem Wegkreuz zum Beispiel.
Der Pfarrer hält kleine Gottesdienstformen für sinnvoll, die nicht länger als 15 oder 20 Minuten dauern und eine Bibel-Lesung und ein kurzes Krippenspiel enthalten. Die Verkündigung der Weihnachtsbotschaft müsse an erster Stelle stehen. Ein wichtiges Element sei gerade an Weihnachten aber auch der gemeinsame Gesang. Draußen könne man eher singen als drinnen, wegen der Ansteckungsgefahr. Derzeit ist in vielen Diözesen und evangelischen Landeskirchen der Gemeindegesang untersagt.
Wenn die Gemeinde nicht singen dürfe, könne ein kleiner Chor den Gottesdienst gestalten, schlägt Linnenborn vor. Die Gemeinden sollten auch möglichst viele Instrumentalisten einladen und ökumenisch zusammenarbeiten.
Wichtig sei auch, dass die Kirchengemeinden ihre Gotteshäuser öffneten und einlandend gestalteten - gerade für die Menschen, die wegen Angst vor Ansteckung eher keinen Gottesdienst besuchten. Schön sei es auch, wenn in den Kirchen Impulse ausliegen würden, die man mitnehmen könne. "Das könnte Menschen helfen, die Weihnachten in diesem Jahr nur zu Hause feiern."