Berlin (epd). Bill Gates erwartet einen Durchbruch bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes für Anfang des nächsten Jahres. "Bild live" sagte Gates am Montagabend, er rechne damit, dass "mit etwas Glück" im ersten Quartal drei oder sogar vier Impfstoffe zugelassen werden. Es werde dann aber die Herausforderung sein, das Mittel in Massen herzustellen, fügte der Microsoft-Gründer hinzu, der vor 20 Jahren die Globale Impfallianz (Gavi) ins Leben gerufen hatte.
"Um den Impfstoff 7 Milliarden Menschen zur Verfügung zu stellen, brauchen wir fast 14 Milliarden Dosen. Das wurde zuvor noch nie gemacht", sagte Gates. Er sprach von einer Notfallmaßnahme, die ganz neue Strategien erfordere.
Die Globale Impfallianz (Gavi) ist eine öffentlich-private Partnerschaft, in der sich Regierungen, Pharmakonzerne, private Geber, Unicef, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltbank zusammengeschlossen haben. Ziele sind, Impfstoffe kostengünstig zur Verfügung zu stellen und den Auf- und Ausbau von Gesundheitssystemen zu unterstützen. Unter anderem wurde in den vergangenen Jahren der Ankauf von Impfstoffen gegen Ebola, Cholera, Hirnhautentzündung und Gelbfieber finanziert.
Seit der Gavi-Gründung haben Regierungen und private Geber knapp 21 Milliarden Dollar bereitgestellt. Deutschland förderte Gavi bisher mit insgesamt knapp 905 Millionen Dollar. Die Bill- und Melinda-Gates-Stiftung ist mit einem Sechstel des Budgets zweitgrößter Geber nach Großbritannien.
Aufgrund seines finanziellen Engagements steht Gates im Zentrum von Verschwörungstheorien rund um die Corona-Pandemie. Bei "Bild live" sagte er: "Ich finde, dass es irgendwie ironisch ist, dass ich anmahnte, auf diese Pandemie vorbereitet zu sein - und jetzt gibt es Leute, die sagen, ich sei dafür verantwortlich. Ihm gehe es darum, Leben zu retten. "Wir befinden uns inmitten einer Pandemie, und es ist wichtiger als je zuvor, sich mit den Tatsachen und der Wahrheit auseinanderzusetzen", sagte er.
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