Dresden (epd). Der Prozess gegen zwei mutmaßliche Mitglieder und zwei mutmaßliche Unterstützer der rechtsterroristischen "Gruppe Freital" ist am Freitag in Dresden fortgesetzt worden. Angeklagt vor dem Oberlandesgericht sind drei Männer und eine Frau im Alter von 27 bis 53 Jahren. Ihnen wird laut Anklage die Beteiligung an Straftaten beziehungsweise die Unterstützung der Terrorgruppe vorgeworfen (4 St1/20). In einem Fall besteht der Tatvorwurf der Beihilfe zum versuchten Mord.
Der zweite Prozesstag begann mit der weiteren Befragung der 31-jährigen Angeklagten, die als damalige Freundin eines Mitglieds der Terrorgruppe unterstützend agiert haben soll. Auf Nachfrage gab sie zu, dass sie von - durch Mitglieder der Gruppe - beschaffter Pyrotechnik gewusst habe und auch, dass Böller zum Einsatz kommen sollten. Zudem sagte sie, dass sie sich in "einer Phase" mit NS-Symbolen wie Hakenkreuzfahnen identifiziert habe, aber "nicht so reflektiert" habe, wofür diese stehen. Die Phase sei aber für sie erledigt. Sie und der zweite mutmaßliche Unterstützer hatten bereits zum Start des Prozesses am Montag ausgesagt. Auch die beiden anderen Angeklagten wollen vor Gericht reden.
Es ist bereits der zweite Prozess zur Freitaler Terrorgruppe. Bereits 2018, knapp drei Jahre nach den Anschlägen der Gruppe, waren acht Personen zu teils hohen Haftstrafen verurteilt worden. Vier von ihnen sind nach Angaben der OLG-Sprecherin Gesine Tews inzwischen wieder auf freiem Fuß - allerdings auf Bewährung. Ziel der "Gruppe Freital" waren Sprengstoffanschläge auf Asylbewerberunterkünfte sowie auf politisch Andersdenkende.