Solingen (epd). Die Stadt Solingen ruft nach den Kindestötungen in der Stadt zu Spenden für den verbliebenen Sohn auf. Die Beträge sollten dem derzeit Elfjährigen auf seinem weiteren Lebensweg helfen, beispielsweise bei der Finanzierung einer Ausbildung, erklärte die Stadt am Montag. Mit der Einrichtung eines Kontos bei der Gerd-Kaimer-Bürgerstiftung greife die Stadt die Anregung vieler Bürger auf, die diese über die sozialen Medien an Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gerichtet hatten. Die Kosten für die Bestattung der Geschwister sichert die Stadt ab.
Die Gerd-Kaimer-Bürgerstiftung ist eine rechtlich selbstständige Stiftung, die von der Stadt Solingen unter anderem mit Mitteln aus dem Nachlass des Solinger Altoberbürgermeisters Gerd Kaimer (1926 bis 2016) gegründet wurde. Sie widmet sich nach Angaben der Stadt sozialen und kulturellen Zwecken und der Förderung der Jugend.
Der Fund der fünf getöteten Kinder am Donnerstag hatte bundesweit Trauer und Entsetzen ausgelöst. Die tatverdächtige 27 Jahre alte Mutter ist mittlerweile in Untersuchungshaft. Zuvor war sie ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem sie versucht hatte, sich am Düsseldorfer Hauptbahnhof das Leben zu nehmen. Nach Erkenntnissen der Rechtsmedizin wurden die fünf Kinder mit Medikamenten betäubt und erstickt. Lediglich der elf Jahre alte Sohn wurde verschont, er hatte sich zum Zeitpunkt der Tat offenbar in der Schule aufgehalten.