Synodaler Weg wird fortgesetzt

Synodaler Weg wird fortgesetzt

Frankfurt a.M. (epd). Der katholische Reformprozess wird trotz der Corona-Pandemie fortgesetzt. Am Freitag tagen in ganz Deutschland fünf Regionalkonferenzen des sogenannten Synodalen Wegs. In Frankfurt am Main, Berlin, München, Dortmund und Ludwigshafen werden sich die Delegierten treffen, um unter anderem über Frauenbeteiligung in kirchlichen Diensten und katholische Sexuallehre zu diskutieren.

Ursprünglich sollte am Wochenende in Frankfurt die zweite Synodalversammlung des Synodalen Wegs stattfinden. Der Synodalversammlung gehören 230 Delegierte an. Wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen tagen die Delegierten räumlich getrennt und zeitlich verkürzt auf einen Tag. Das Programm ist überall gleich. Unter anderem werden die Delegierten zwei Texte aus den Synodalforen "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" sowie "Leben in gelingenden Beziehungen" beraten, die vorab im Internet veröffentlicht wurden.

Zur Sprache kommen dürfte auch die umstrittene Vatikan-Instruktion zur Zukunft der katholischen Pfarrgemeinden, die im Juli veröffentlicht und von deutschen katholischen Bischöfen und Laien als realitätsfern kritisiert worden war. Die Instruktion will Laien aus der Leitung von Gemeinden ausschließen. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hatte zuletzt ein Gesprächsangebot des Vatikans angenommen zum Austausch über die Instruktion und vorschlagen, gemeinsam mit dem Präsidium des Synodalen Wegs, dem auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, angehört, über die Vorgaben zu sprechen.

Der Synodale Weg ist ein ursprünglich auf zwei Jahre angelegter innerkatholischer Reformdialog, in dem unter anderem die Lehren aus dem Missbrauchsskandal beraten werden sollen. Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die wichtigste Laienorganisation in Deutschland, hatten sich darauf geeinigt. Neben der Rolle der Frau und der katholischen Sexualethik sind auch Machtmissbrauch und Gewaltenteilung und priesterliche Lebensformen Themen des Dialogs.