Berlin (epd). Das Auswärtige Amt begrüßt die Freilassung des entmachteten Staatspräsidenten Ibrahim Boubacar Keïta in Mali und fordert zugleich auch die Freilassung der weiteren im Zuge des Putsches Inhaftierten. "Wir erinnern daran, dass Mali schnellstmöglich zu einer verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehren muss, die sich auf demokratische Strukturen stützt", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Donnerstagabend in Berlin. Dazu gehöre auch der rasche Übergang zu einer zivilen Regierung, die Neuwahlen vorbereitet.
Keïta war bei einem Putsch am 18. August von Soldaten festgenommen und zum Rücktritt gezwungen worden. Er war zusammen mit mehreren anderen Regierungsfunktionären seither auf der Militärbasis in der Garnisonsstadt Kati in der Nähe Hauptstadt festgehalten worden. Laut Medienberichten kehrte der 75-Jährige am Donnerstag in seine Residenz in der Hauptstadt Bamako zurück.
Die internationale Gemeinschaft hatte die Festnahme verurteilt und die Freilassung Keïtas gefordert. Präsident Keïta war seit 2013 im Amt und wurde 2018 wiedergewählt. Die Regierung stand seit Wochen durch Massenproteste unter Druck. Die Demonstranten protestierten gegen Wahlfälschung bei der Parlamentswahl im Frühjahr, die schlechte wirtschaftliche Lage und die zunehmende Gewalt im Land.
Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verhandelt mit den Putschisten über eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung. Ecowas wird dabei von der internationalen Gemeinschaft und auch der Bundesregierung unterstützt.