Regensburg, Berlin (epd). Die Seenotrettungsorganisation "Sea-Eye" will am 2. September mit Mahnwachen in Deutschland und der Schweiz an den Tod von Alan, Ghalib und Rehanna Kurdi vor fünf Jahren erinnern. Die syrische Flüchtlingsfamilie hatte sich im Jahr 2015 von der Türkei aus in einem Boot über das Mittelmeer in Richtung Griechenland aufgemacht, als es sank und nur Vater Abdullah Kurdi überlebte. Das Foto des ertrunkenen Alan Kurdi, der mit einem roten T-Shirt und einer blauen Hose bekleidet tot mit dem Gesicht im Sand an einem türkischen Strand liegt, löste Erschütterung aus.
Mahnwachen finden am 2. September ab 18 Uhr unter anderem in Berlin auf dem Washington-Platz, in Bonn vom Münsterplatz bis zum Hofgarten, in Köln auf dem Roncalli-Platz und in Bern (Schweiz) auf dem Helvetiaplatz statt, wie die Organisation auf ihrer Internetseite mitteilte. Die Mahnwachen sollen ein Signal sein, um die Politiker zum Umdenken zu bewegen. Die Abschottungspolitik der EU töte Schutzsuchende. Das Schicksal des kleinen Alan zeige, was die aktuelle Politik für Flüchtende bedeute. Auch in der Heimatstadt des Vereins, in Regensburg, ist eine Mahnwache geplant, allerdings für den 5. September.
Sie Seenotretter von "Sea-Eye" haben eines ihrer Schiffe im Jahr 2018 auf den Namen "Alan Kurdi" getauft, um an die Aufgabe ihres Vereins zu erinnern: "Menschenleben retten", wie es auf der Internetseite hieß.