Tripolis/Genf (epd). Die Vereinten Nationen und die Bundesregierung haben die angekündigte Waffenruhe in Libyen begrüßt. Die Feindseligkeiten müssten nun dauerhaft eingestellt werden, forderte die amtierende UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Stephanie Williams, am Freitag in Tripolis. Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch und der Sprecher des Parlaments, Aguila Saleh, hätten Erklärungen über die Waffenruhe veröffentlicht, teilte Williams mit. Der Sprecher des Parlaments gilt als Gefolgsmann des Rebellenkommandeurs Chalifa Haftar.
Alle fremden Truppen und Söldner müssten aus Libyen abziehen, forderte die UN-Beauftragte. Die brachliegende Öl-Produktion solle umgehend wieder aufgenommen werden.
Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte in Berlin, die angekündigte Waffenruhe könnte ein wichtiger Schritt sein hin zu einer Befriedung und zur weiteren Lösung des Libyen-Konflikts. Die Bundesregierung hoffe und erwarte, dass sich nun alle Akteure in Libyen weiter auf dieses konstruktive Vorgehen einigen können. Das wäre im Sinne der Menschen in Libyen, fügte sie hinzu. Nach dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 hatten in Libyen Milizen die Kontrolle übernommen und das Land mit zunehmenden Machtkämpfen ins Chaos gestürzt. Hauptakteure sind die von den UN anerkannte Regierung von al-Sarradsch und Rebellengeneral Haftar, deren Truppen und Milizen gegeneinander kämpfen. Deutschland bemüht sich seit Monaten darum, die Konfliktparteien und deren internationale Partner dazu zu bringen, das geltende Waffenembargo zu respektieren.