Genf (epd). Nahezu 150 Menschen sind laut den UN in dem Konfliktland Jemen in den vergangenen beiden Monaten bei katastrophalen Überschwemmungen ums Leben gekommen. Rund 300.000 Menschen seien vor den Fluten geflüchtet und hätten ihr gesamtes Hab und Gut verloren, teilte der Sprecher des Hilfswerks UNHCR, Andrej Mahecic, am Freitag in Genf mit.
Viele der Betroffenen seien bereits vorher vor der Gewalt in dem Land auf der arabischen Halbinsel geflohen. Etliche Menschen hätten nun kein Dach mehr über dem Kopf, andere seien in Moscheen, in Schulen, bei Verwandten oder in leerstehenden Gebäuden untergekommen. Im Jemen herrscht laut den UN ohnehin die schlimmste humanitäre Krise weltweit.
Das Land befindet sich im Würgegriff von Hunger, Krieg, und Krankheiten wie Cholera und Covid-19. Rund 19 Millionen Jemenitinnen und Jemeniten, 80 Prozent der Bevölkerung, sind auf Hilfe angewiesen. Das große Nachbarland Saudi-Arabien führt seit 2015 eine Militärkoalition an, die aufseiten der jemenitischen Regierung gegen Huthi-Rebellen kämpft. Im April hatte Saudi-Arabien angesichts der Corona-Pandemie eine Waffenruhe ausgerufen, die aber immer wieder gebrochen wurde.